Fahrstreifenwechsel

Sie dürfen die Fahrtrichtung nur ändern oder den Fahrstreifen wechseln, nachdem Sie sich davon überzeugt haben, dass dies ohne Gefährdung oder Behinderung anderer Straßenbenützer möglich ist. Fahrstreifenwechsel können auch vom Prüfer angeordnet werden.

Notwendige Handlungen, um einen Fahrstreifenwechsel sicher durchführen zu können:

  • Beobachten Sie den Verkehr hinter und neben dem eigenen Fahrzeug (3-S-Blick)
  • Sie müssen die bevorstehende Änderung der Fahrtrichtung oder den bevorstehenden Wechsel des Fahrstreifens so rechtzeitig anzeigen, dass sich andere Straßenbenützer darauf einstellen können: Nachfolgende Fahrzeuglenker benötigen auch Zeit, um ihre Fahrlinie und/oder ihre Fahrgeschwindigkeit anzupassen. In der Regel wird fünf Sekunden vorher Blinken reichen. Längere Blinkdauer ist nötig, wenn Sie im Verhältnis zum Nachfolgeverkehr besonders langsam fahren
  • Sie dürfen nur unmittelbar nach einer Verkehrsbeobachtung (nochmaliger 3-S-Blick) umspuren. 
    Mit zwei Spiegelblicken und dem dazwischen liegenden Zeitraum können Sie Entfernung und Geschwindigkeit des Nachfolgeverkehrs besser abschätzen
  • Kontrollieren Sie die Größe der Lücke, in die Sie umspuren wollen (Sicherheitsabstände!). Bei einem geringen Geschwindigkeitsunterschied der Fahrzeuge können Sie leichter umspuren als bei großen Differenzen
  • Blinker ausschalten: Sie müssen die Anzeige beenden, wenn Sie Ihr Vorhaben ausgeführt haben oder von ihm Abstand nehmen

Reißverschlusssystem

Wenn ein Fahrstreifen endet, muss jeder Lenker auf dem durchgehenden Fahrstreifen je einen Lenker von dem endenden Fahrstreifen einordnen lassen.

Mit dem Reißverschlusssystem beginnt der erste Lenker auf dem durchgehenden Fahrstreifen, das ist (wenn Verkehrszeichen oder Bodenmarkierungen nichts anderes anzeigen) der rechte Fahrstreifen.


Verkehrsbeurteilung, Kontaktaufnahme

Kontrolliert wird:

  • Richtige Blickkontrollen nach vorne und hinten (3-S-Blick)
  • Rechtzeitiges Anzeigen
  • Beurteilen der anderen Verkehrsteilnehmer nach deren Spur- und Spurtverhalten oder deren Zeichengebung.

Mögliche Fehler:

  • Der Kandidat erkennt das Problem nicht oder zu spät und muss daher anhalten
  • Kein vollständiger 3-S-Blick
  • Fehlendes Blickverhalten
  • Übersehen eines anderen Fahrzeuges
  • Absicht eines anderen Verkehrsteilnehmers falsch einschätzen

Beachtung der Bodenmarkierungen

Der Kandidat muss beim Fahrstreifenwechsel die vorhandenen Bodenmarkierungen beachten. Das Überfahren von Bodenmarkierungen ist zulässig, wenn es für die Aufrechterhaltung der Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs erforderlich ist.

Mögliche Fehler:

  • Überfahren von Sperrlinien, Randlinien, Sperrflächen
  • Entgegen Richtungspfeil weiterfahren

Rechtzeitige Anzeige

Der Kandidat muss den Fahrstreifenwechsel so rechtzeitig anzeigen, dass sich andere Verkehrsteilnehmer auf dieses Fahrmanöver ohne Gefährdung einstellen können.

Mögliche Fehler:

  • Zu frühe Anzeige
  • Kein Anzeigen oder zu spätes Anzeigen
  • Nicht koordiniert mit 3-S-Blick
  • Blinker wird nach Fahrmanöver nicht ausgeschaltet

Richtige Ausführung

Der Fahrstreifenwechsel darf erst durchgeführt werden, wenn andere Verkehrsteilnehmer nicht behindert werden. Im geeigneten Augenblick muss der Kandidat den Fahrstreifenwechsel entschlossen durchführen.

Mögliche Fehler:

  • Zögerliche Durchführung
  • Kein ausreichender Tiefenabstand nach dem Fahrstreifenwechsel
  • Lenkeinschlag nicht der Geschwindigkeit angepasst (“eckig”)
  • Falsche Geschwindigkeitseinschätzung der Fahrzeuge am anderen Fahrstreifen
  • Behinderung eines anderen Fahrzeuges