Einbiegen
Der Prüfer achtet auf:
- Rechtzeitig Fahrtrichtungsänderung anzeigen und Geschwindigkeit anpassen
- Richtig einordnen
- Nach rechts in engem Bogen, nach links tangential in weitem Bogen einbiegen
- Beachten der anderen Verkehrsteilnehmer, insbesondere Fußgänger und Radfahrer
Richtiges Einordnen hilft auch anderen Verkehrsteilnehmern! Nur wenn Sie vor dem Einbiegen rechtzeitig blinken, können sich nachfolgende Lenker besser auf Ihr Vorhaben einstellen und müssen nicht stark abbremsen. Außerdem kann der Querverkehr seine Fahrt evtl. gleichzeitig mit Ihnen fortsetzen.
Einbiegen nach rechts
- Sie müssen den Verkehrsraum neben und hinter Ihrem Fahrzeug kontrollieren
- Schalten Sie den Blinker ca. fünf Sekunden vor dem geplanten Einbiegevorgang ein
- Sie machen einen zweiten Spiegel-Schulter-Blick
- Wenn keine Bodenmarkierungen mit Richtungspfeilen vorhanden sind, müssen Sie sich auf den äußerst rechten Fahrstreifen Ihrer Fahrtrichtung einordnen
- Passen Sie Ihre Fahrgeschwindigkeit dem Kurvenradius, der Sicht auf den Quer- und Gegenverkehr und den Vorrangverhältnissen an. Schalten Sie auf den geeigneten Gang zurück (meistens ist das der 1. Gang)
- Sie dürfen nur in die Kreuzung einfahren, wenn Sie diese auch wieder verlassen können
- Sie müssen in kurzem Bogen einbiegen
- Achten Sie beim Einbiegen auf Fußgänger und Radfahrer, die Ihre Fahrbahn oder die Querfahrbahn überqueren wollen, Ihren Gegenverkehr und den Querverkehr
- Schauen Sie am Fahrbahnrand weit nach vorne (Richtungsblick) und verlassen Sie möglichst rasch den Kreuzungsbereich
Einbiegen nach links
- Sie müssen den Verkehrsraum neben und hinter Ihrem Fahrzeug kontrollieren
- Schalten Sie den Blinker ca. fünf Sekunden vor dem geplanten Einbiegevorgang ein
- Sie machen einen zweiten Spiegel-Schulter-Blick, um sich zu überzeugen, dass niemand zum Überholen angesetzt hat
- Wenn keine Bodenmarkierungen mit Richtungspfeilen vorhanden sind, dürfen Sie nur von dem der Fahrbahnmitte zunächst gelegenen Fahrstreifen Ihrer Fahrtrichtung nach links einbiegen. In Einbahnstraßen müssen Sie sich auf den linken Fahrstreifen der Fahrbahn einordnen
- Passen Sie Ihre Fahrgeschwindigkeit dem Kurvenradius, der Sicht auf den Quer- und Gegenverkehr und den Vorrangverhältnissen an. Schalten Sie auf den geeigneten Gang zurück (meistens ist das der 1. oder 2. Gang)
- Auf Kreuzungen müssen Sie beim Linkseinbiegen nach dem Einordnen bis unmittelbar vor die Kreuzungsmitte fahren – nicht vor der Kreuzung warten!
- Sobald es der Gegenverkehr zulässt, müssen Sie in weitem Bogen einbiegen. Dazu fahren Sie am Kreuzungsmittelpunkt links (“tangential”) vorbei, wenn sich aus Bodenmarkierungen oder aus Hilfszeichen von Straßenaufsichtsorganen nichts anderes ergibt. Das bedeutet aber nicht, dass Sie die Kurve “schneiden” dürfen!
- Achten Sie beim Einbiegen auf Fußgänger und Radfahrer, die Ihre Fahrbahn oder die Querfahrbahn überqueren wollen, Ihren Gegenverkehr und den Querverkehr. Vor allem einspurige Fahrzeuge werden als Gegenverkehr leicht übersehen!
- Schauen Sie am Fahrbahnrand weit nach vorne (Richtungsblick) und verlassen Sie möglichst rasch den Kreuzungsbereich
Einbiegen auf mehreren Fahrstreifen
Auf Kreuzungen mehrstreifiger Fahrbahnen ist der Fahrstreifen, der vor dem Einbiegen befahren wurde, auch beim Einbiegen zu benützen. Sie dürfen den Fahrstreifen wechseln, wenn Sie sich überzeugt haben, dass es ohne Gefährdung oder Behinderung anderer Straßenbenützer möglich ist.
Verhalten gegenüber Fußgängern
Beim Einbiegen in eine Fahrbahn müssen Sie einem Fußgänger, der die Fahrbahn bereits betreten hat, das ungehinderte und ungefährdete Überqueren dieser Fahrbahn ermöglichen.
Das Gefährden eines Fußgängers auf einem Schutzweg wird nicht nur mit einer Geldbuße bestraft, sondern hat auch eine Eintragung im Vormerksystem zur Folge.
Rechtzeitige Anzeige, Tempoanpassung
Der Kandidat hat das Einbiegen so rechtzeitig anzuzeigen, dass sich andere Verkehrsteilnehmer darauf einstellen können.
Mögliche Fehler:
- Anzeige:
- Zu frühe Anzeige
- Kein Anzeigen oder zu spätes Anzeigen
- Nicht koordiniert mit 2-S-Blick
- Blinker wird nach Fahrmanöver nicht ausgeschaltet
- Geschwindigkeit:
- Zu frühes Verringern der Geschwindigkeit
- Zu spätes Verringern der Geschwindigkeit
- Kein ausreichendes Verringern der Geschwindigkeit
Einordnen
Will der Kandidat nach links einbiegen, so hat er sein Fahrzeug auf dem der Fahrbahnmitte zunächst gelegenen Fahrstreifen seiner Fahrtrichtung, in Einbahnen jedoch auf dem linken Fahrstreifen der Fahrbahn einzuordnen. Vor dem Rechtseinbiegen hat er sich auf dem rechten Fahrstreifen einzuordnen.
Mögliche Fehler:
- Spätes Einordnen
- Versäumt das Einordnen und fährt vorschriftsgemäß weiter
- Versäumt das Einordnen und fährt nicht vorschriftsgemäß weiter
- Ordnet sich richtig ein und fährt nicht vorschriftsgemäß weiter
- Ordnet sich zu knapp vor Straßenbahn ein
- Falsch eingeordnet (z.B. Überragen der Fahrbahnmitte im Gegenverkehr, falsch eingeordnet in Einbahnstraßen, Begrenzungen von Einbiegestreifen überragt, verkehrsungünstige Aufstellung usw.)
Blickverhalten
Vor dem Einordnen hat sich der Kandidat zu vergewissern, dass er andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet oder behindert. (2-S-Blick)
Mögliche Fehler:
- Kein vollständiger 2-S-Blick
- Fehlendes Blickverhalten
- Übersehen eines anderen Fahrzeuges
- Kein Kontrollblick auf Fußgänger/Radfahrer
- Kein Kontrollblick auf von hinten kommende Straßenbahn
Fahrspur beim Einbiegen
Nach rechts ist in engem Bogen, nach links in weitem Bogen (tangential) einzubiegen.
Mögliche Fehler:
- Rechts einbiegen in zu großem Bogen
- Rechts einbiegen in zu engem Bogen
- Überfahren der Fahrbahnbegrenzung
- Links einbiegen nach dem Mittelpunkt
- Links einbiegen in zu engem Bogen
- Unkontrollierter Fahrstreifenwechsel beim Einbiegen bei mehreren Fahrstreifen zum Einbiegen